Nach vielen vergeblichen Versuchen in den vergangenen Jahren konnte die Gemeinde Kerken im Februar 2010 endlich das verfallene historische Gebäude am Schwanenmarkt 2 in Nieukerk erwerben, mit dem Ziel, es möglichst kurzfristig an Investoren weiter zu veräußern, um es einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Lesen Sie hierzu einen Bericht der Rheinischen Post Gelderland.
Retter des Schwanenmarktes
Jörg van de Locht und Ulrich Martens, die gemeinsam in Geldern ein Ingenieurbüro betreiben, haben das verfallene Haus in Nieukerk gekauft. Der Bauausschuss gab „grünes Licht“ für den Umbau.
VON STEFAN KRIEGEL
Nieukerk. Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking ist die Zufriedenheit anzumerken. Ein Schandfleck am Nieukerker Schwanenmarkt wird bald der Vergangenheit angehören. Mit Jörg van de Locht und Ulrich Martens präsentiert der Bürgermeister zwei Investoren und Planer, die bald mit dem Umbau des Objektes „Schwanenmarkt 2“ beginnen wollen.
„Es fehlen nur noch die Regularien wie die Unterschriften unter dem Kaufvertrag und der Notartermin“, berichtet Jörg van de Locht, der Bauzeichner gelernt hat. Der Bauausschuss hat bereits einstimmig „grünes Licht“ gegeben und die Pläne gebilligt. Der Bürgermeister ist vor allem auch darüber glücklich, dass die beiden Investoren aus seiner Gemeinde kommen. „Damit werden sie auch das notwendige Herzblut in dieses Projekt investieren“, zeigt sich Möcking überzeugt.
Ein Indiz dafür ist für ihn, dass die beiden Fachleute, die in Geldern das Büro „Creaktiv2“ betreiben, das gesamte Gebäude erhalten wollen. „Das hätten wir auch nach Absprachen mit dem Landeskonservator nicht gemusst“, erklärt Ulrich Martens. Auflage sei nur gewesen, nach einem Totalabriss die Fassade der Vorderfront in ihrem ehemaligen Aussehen erneut aufzubauen. Doch die beiden 45 Jahre alten Männer vertreten die Auffassung, dass der alte Bau von seiner Substanz her doch noch zu wertvoll sei, um dem Erdboden gleich gemacht zu werden. „Allein der alte Dachstuhl aus Eichenholz ist noch erhaltenswert“, ist van de Locht überzeugt.
Direkt nach den Osterferien, etwa Anfang Mai, wenn alle Regularien erledigt sind, möchten die beiden Kerkener mit den Arbeiten beginnen. Für die erste Bauphase, das Renovieren der vorderen Fassade, rechnen sie mit etwa einem Jahr. Zum Webermarktfest im Mai 2012 soll das Haus wieder im vollen Glanz erscheinen. Der zweite Bauabschnitt - erstes Obergeschoss und Dachgeschoss mit Spitzbogen, wird nach Angeben von Diplom-Ingenieur Martens ein weiteres Jahr dauern.
Im Erdgeschoss mit einer Nutzfläche von etwa 120 Quadratmetern und einem Gewölbekeller könnten sich die Planer ein Ladenlokal oder Restaurant vorstellen. Bevorzugen würden sie ein kleines Geschäft. Für die beiden anderen Geschosse schweben ihnen drei je rund 80 Quadratmeter große Wohnungen vor.
Dieser Wohnbereich soll flexibel gestaltet werden. „Wenn ein Interessent des Ladenlokals beispielsweise auch den gesamten oberen Bereich mieten möchte, dann kann er die mehr als 200 Quadratmeter große Fläche problemlos bekommen“, verspricht Martens.
Auch beim Termin des Umbauendes sind die beiden Planer flexibel. „Wir rechnen mit einem kompletten Fertigstellen des Projekts etwa im Frühjahr 2013. Doch wenn der Mieter des Untergeschosses bereits das Weihnachtsgeschäft 2012 mitnehmen möchte, dann wird er das können“, erklärt van de Locht. In den oberen Bereichen werde dann weiter gearbeitet.
Publikation: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe: Rheinische Post Geldern
Erscheinungstag: Montag, den 21. März 2011
Seite: 15