Seit etwas mehr als drei Jahren bin ich nun Bürgermeister der Gemeinde Kerken. Eine Zeit, in der ich sehr viel dazu gelernt habe und viele neue Erfahrungen machen durfte. Seit meiner Wahl im August 2009 konnte ich aber ebenso zahlreiche Kontakte knüpfen und interessante Menschen aus Kerken - aber auch über die Gemeindegrenzen hinaus - kennen lernen. Über meine Arbeit der zurückliegenden drei Jahre berichtet die Rheinische Post in ihrer Ausgabe vom 17. Januar 2013.
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Bürgermeister mit Bilanz zufrieden
Der Chef im Kerkener Rathaus regiert mit knapper Mehrheit. Der Parteilose legt großen Wert auf Gemeinsamkeiten. Auch wenn ihm der Rat bei jüngsten Gebührenerhöhungen die Gefolgschaft verweigerte.
VON STEFAN KRIEGEL
Kerken Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking ist ein sportinteressierter Mensch. Um es in der Sportler-Sprache auszudrücken: Der neue erste Mann in der Gemeinde Kerken kann auf eine erfolgreiche Zeit seines neuen beruflichen Spiels zurückblicken. Denn vor wenigen Wochen hat der parteilose Bürgermeister die ersten drei Jahre seiner Amtszeit beendet. Knapp drei weitere - bis 2015 - liegen noch vor ihm, wenn die Landesregierung nicht das entsprechende Gesetz ändert, um die Amtszeit erneut auf fünf Jahre zu verkürzen.
Es war spannend im Herbst 2009. Lange und genau wurde in einigen Kerkener Wahllokalen bei der Kommunalwahl gezählt. Dann stand der Sieger fest: Dirk Möcking hatte sich mit 56 Stimmen Mehrheit gegen den CDU-Kandidaten Jürgen Baetzen durchgesetzt. Ungewöhnlich für das ansonsten CDU-dominierte Kerken. Doch Möcking war eben gemeinsam von SPD, FDP und der Bürger-Vereinigung Kerken (BVK) auf das Bürgermeisterschild gehoben worden. Der neue Chef im Rathaus ist ein echter Kerkener, ehemaliger Sparkassen-Mitarbeiter sowie bekannt und beliebt in Vereinen und Gemeinschaften.
„Das Stimmenverhältnis im Gemeinderat - 13 CDU sowie 13 SPD, FDP und BVK mit meiner Stimme als Zünglein an der Waage - hat die Arbeit nicht vereinfacht“, blickt der Familienvater zurück. Doch er verweist in diesem Zusammenhang auf ein traditionell gutes Verhältnis zwischen CDU und SPD in Kerken. Mit Abstimmungsniederlagen müsse auch er als Bürgermeister in einer Demokratie immer rechnen, verweist er auf die Abstimmung über das Verkehrskonzept, das er nicht haben wollte, aber überstimmt worden sei. Eine andere Konstellation gab es kürzlich im Rat, als ihm die BVK die Gefolgschaft verweigerte und mit der CDU gegen das Erhöhen der Gebühren nach dem Kommunalen Abgabegesetz (KAB) stimmte. Jetzt muss Möcking mit seinen Fachleuten in der Verwaltung überlegen, wie er die entsprechenden Vorgaben im Haushaltsentwurf ändert.
Nicht zufrieden ist der Bürgermeister zurzeit auch mit der aktuellen Situation im Bereich Schulpolitik. Obwohl Rat und Verwaltung viel Arbeit in das Projekt Sekundarschule gesteckt hätten, sei das Angebot bei den Eltern auf keinen fruchtbaren Boden gefallen. Positiver sieht er die Entwicklung beispielsweise bei der U-3-Betreuung, die speziell durch den Kreis Kleve mit Landrat Wolfgang Spreen an der Spitze gestaltet worden sei. Erst vor wenigen Tagen habe es noch 220 000 Euro für zwei Kindergärten in Aldekerk gegeben. Hinzu komme auch das touristische Konzept.
Konkret ist Möcking stolz auf den Erwerb und Verkauf des historischen Gebäudes Schwanenmarkt 2, den Ideenwettbewerb Güterstraße, das Umgestalten des Dionysiusplatzes, Renovierung und Erweiterung des Gemeindearchivs, Rückbau der ehemaligen Färberei Lawaczeck, Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Nieukerk, Reaktivierung von Alt-Edeka in Aldekerk, Schulentwicklungsplan mit den Nachbarkommunen, neuer Brandschutzbedarfsplan und Kerkener Kultursommer.
Der Ratschef ist sich bewusst, dass er dies nicht alles alleine geleistet hat. Er bedankt sich in diesem Zusammenhang bei seinen Mitarbeitern und den Politikern. Für die Zukunft könnte sich Dirk Möcking noch einen Runden Tisch zum Thema „Wirtschaft“ vorstellen.
Der Werdegang des Bürgermeisters
Werdegang:
1979 Abitur am Julius-Stursberg-Gymnasium in Neukirchen-Vluyn
1980 Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Geldern
1983 Wechsel zur Stadt-Sparkasse Düsseldorf
1986 Studium zum Sparkassen-Betriebswirt
1987 Firmenkundenberater
1995 Stellvertretender Geschäftsstellenleiter
1998 Geschäftsstellenleiter bei der Sparkasse Krefeld
2000 Bereichsleiter bei der Sparkasse Krefeld
seit 2009 Bürgermeister der Gemeinde Kerken
Ehrenämter: 2001 bis 2009 Schatzmeister im Heimatverein Aldekerk, seit 2002 Vorsitzender des Turnvereins Aldekerk, seit 2003 Lektor in St.Dionysius Nieukerk
Familie: 1983 Heirat mit Elisabeth Schmitz, 1986 Geburt des Sohnes Tobias, 1988 Geburt des Sohnes Jonas, 1991 Geburt des Sohnes Markus
Publikation Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe Rheinische Post Geldern
Erscheinungstag Donnerstag, den 17. Januar 2013
Seite 18