Hauptredner und Ehrengast beim diesejährigen Unternehmerfrühstück der Gemeinde Kerken und der Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve war der Honorarkonsul des Königreichs der Niederlande. Freddy B. Heinzel beschrieb in seinem etwa 40-minütigen Vortrag auf unterhaltsame und interessante Weise die Entwicklung und die Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland, dem Kreis Kleve und den Niederlanden.
Unternehmerfrühstück mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve in Kerken mit Honorarkonsul Heinzel
Auch die Niederländer werden sich Ähnliches wie Maut einfallen lassen
Kreis Kleve – Kerken – Die niederländische Verkehrs- ministerin Melanie Schultz van Haegen wird sich bei Einführung der Maut auf deutscher Seite wohl Ähnliches für die Niederlande einfallen lassen. Diese Ansicht vertrat nun Freddy B. Heinzel, Honorarkonsul des Königreichs der Niederlande, im Rahmen des aktuellen Unternehmer- frühstücks in Kerken. Erneut zeigte sich der Volljurist, der in Kleve auch Vorsitzender des Niederländisch-Deutschen Businessclubs ist, als deutlicher Gegner der geplanten PKW-Maut. „Als Honorarkonsul bin ich auch so etwas wie Wirtschaftsförderer für die deutsch-niederländischen Wirtschaftsbeziehungen“, so der Emmericher.
In einem brillanten Vortrag stellte er die Niederlande als permanente Chance auch für die deutschen Unternehmen dar. Obschon das Nachbarland seit zwei Jahren gegen die Rezession kämpfe, solle man die Chancen bei der Zusammenarbeit keineswegs vernachlässigen. Besonders sprach er hier das regionale Handwerk an, das nach Ansicht Heinzels „auch in den Niederlanden einen unglaublich guten Ruf hat“. Eine von ihm zitierte Schreinerei aus der Rheinstadt Rees mache 50 Prozent des Jahresumsatzes mit Niederländern.
Heinzel stellte die niederländische Wirtschaft und ihre besondere Zuliefer-Funktion für die deutsche Industrie heraus und nannte insbesondere die Automobilindustrie. Im Rückblick auf die Leistungsfähigkeit der Nachbarn erinnerte er daran, dass die Pendeluhr in den Niederlanden erfunden worden sei, die künstliche Niere, die CD und die Idee des W-Lan ebenfalls. Zwei Drittel aller elektronischen Produkte auf der Welt seien mit Silizium-Chips aus Eindhoven bestückt. Kurzum: Der Vortrag Heinzels vor den Unternehmern in Kerken war auch ein Hinweis darauf, mit guten Nachbarn enge wirtschaftliche Beziehungen pflegen zu können. Dies gelte vor allem im regionalen Umfeld von Kerken, wo mit Venlo und Roermond die als Greenport bezeichnete Region für Landwirtschaft stehe.
Bürgermeister Dirk Möcking, der dem Honorarkonsul Freddy B. Heinzel als äußeres Zeichen seines Dankes eine Flasche heimischen Sekt schenkte, kündigte mit Blick auf die engagierte Wirtschaftsförderin Nicole Thissen für 2015 die Entwicklung eines Leerstands-Konzeptes für den örtlichen Einzelhandel an. Schon jetzt gäbe es hier Abstimmungsgespräche mit der Industrie- und Handelskammer. Auch wenn die Bundesförderung ausgelaufen sei, wolle man in der Gemeinde die LED-Straßenbeleuchtung weiter ausbauen, um Energiekosten nachhaltig einzusparen. Ein besonderes Projekt für die Gemeinde Kerken ist an dieser Stelle das neue Wohngebiet Aldekerk-Süd. 150 Wohneinheiten als Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser sind hier geplant. Die Verwaltung schlägt den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung als ebenso effiziente wie umweltfreundliche Energieform vor. Ab dem Frühsommer 2015 werde das Gebiet erschlossen und die Vermarktung beginne.
Hohe Akzeptanz, so der erste Bürger, genieße die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Kerken und der Stadt Krefeld. Am Standort Aldekerk sei die Robert-Jungk-Gesamtschule Krefeld-Hüls mit drei neuen Fünfer-Klassen an den Start gegangen. Von den 80 Schülerinnen und Schülern seien etwa 60 aus Kerken.
Quelle: www.wfg-kreis-kleve.de