Am 21. Oktober 2014 jährte sich meine Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Kerken zum fünften Mal. Ein guter Anlass, mir über eine erneute Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl am 13. September 2015 Gedanken zu machen. Nach mehreren Gesprächen mit meiner Familie und Freunden sowie einem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen habe ich mich dazu entschieden, mich für eine erneute Kandidatur um das Bürgermeisteramt zu bewerben. Lesen Sie hierzu einen Bericht der Rheinischen Post.
Kerkens Bürgermeister tritt wieder an
Nachdem Dirk Möcking 2009 noch von SPD, BVK und FDP ins Rennen geschickt wurde, kandidiert er nun aus dem Amt heraus. Bei einer Rückschau sieht der Verwaltungschef viele positive Dinge, aber auch noch zu verwirklichende Pläne.
VON STEFAN KRIEGEL
kerken Es war in dem heißen Wahlkampf-August einer der spannendsten Momente im Gelderland. Als Tatort diente das Michael-Buyx-Haus in Nieukerk. Dort erschien schon relativ früh an diesem Nachmittag der Bürgermeisterkandidat von SPD, BVK und FDP, Dirk Möcking. Doch er musste in dem stickigen Raum, der sich langsam mit immer mehr Menschen füllte, noch lange auf seinen Triumph warten. Denn in der Ortschaft Eyll verzögerte sich das Auszählen der Stimmen. Im Endeffekt gewann der ehemalige Sparkassenmitarbeiter und Parteilose mit 56 Stimmen gegen seinen CDU-Mitbewerber Jürgen Baetzen.
Jetzt sind gut fünf Jahre vergangen, und am 13. September 2015 muss auch in der Gemeinde Kerken ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Deshalb hat Dirk Möcking vor wenigen Tagen seinen Arbeitgeber, die Sparkasse, darüber informiert, dass er aus seinem aktuellen Amt heraus noch einmal für diesen Posten kandidieren werde. Doch in diesem Fall wurde der aktuelle Amtsinhaber von keiner Partei nominiert. „Damals hätte ich als parteiloser Kandidat erst eine gewisse Zahl an Unterschriften beibringen müssen, um mich dieser Wahl stellen zu dürfen“, blickt Möcking zurück. Heute kann ich dies aus dem Amt heraus tun.
Immer wieder schweifen die Gedanken des Kerkener Bürgermeisters in die Vergangenheit, vor allem zu den Anfängen Ende August 2009. „Es kommt mir vor, als sei es gestern gewesen, vor allem, weil das damals ein sehr emotionaler Moment war“, berichtet Möcking. Genau erinnert er sich vor allem an eine Aussage der CDU-Ratsfrau Renate Fürtjes: „Dirk, ich erwarte von Dir, dass Du Deine Sache gut machst.“
Bevor der aktuelle Amtsinhaber nun seine erneute Kandidatur verkündet hat, ist er in sich gegangen und hat sich die Fragen gestellt: Was ist dir gelungen? Was hast du nicht geschafft? Sind die Bürger mit deiner Arbeit zufrieden? Solltest du deinen „Hut noch einmal in den Ring werfen“?
Möckings Bilanz fällt überwiegend positiv aus. Zu den gelungenen Dingen zählt er neben vielen anderen Erfolgen unter anderem folgendes:
Umbau des Michael-Buyx-Hauses mit neuen Fraktions- und Besprechungszimmern, Erwerb und Vermarktung der Ruine am Schwanenmarkt, Ideenwettbewerb für das Gestalten der Güterstraße in Aldekerk, Halbschranken für drei Bahnübergänge nach einem schweren Bahnunglück bei Aldekerk, Einweihung des Dionysiusplatzes, der 1. Kerkener Kultursommers, Einführung des Neujahrsempfangs mit Vergabe eines Ehrenamtspreises, Einstellung einer Tourismusförderin, neues Wohngebiet Aldekerk, Verkehrskonzept für die Ortskerne, Eröffnung der Gesamtschule Aldekerk sowie vor allem Via Stenden als Notunterkunft für Flüchtlinge ohne große Proteste, sondern unter Einbindung der Bevölkerung.
Doch die Bilanz der bisher fünfjährigen Amtszeit von Dirk Möcking hat auch Flecken, die er selbstkritisch ebenfalls erwähnt: Dazu zählt er das Scheitern der Sekundarschule, das nicht gelungene Anheben der Straßenausbaubeiträge und vor allem der Schulstreit mit der BVK.
Für die Zukunft sieht er noch einige wichtige Projekte. Dazu gehören unter anderem: der Windenergie Raum geben, 125 Jahre Feuerwehr, 2. Kerkener Kultursommer, die Via Stenden begleiten, der Aus- und Umbau des Feuerwehrgerätehauses Aldekerk sowie das Ausrichten neuer und bestehender Wohngebiete auf den demografischen Wandel.
„Doch das geht alles nur, wenn unsere solide Finanzpolitik vorsichtig und nachhaltig fortgesetzt wird“, schließt Dirk Möcking seine Bilanz.
Publikation Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Lokalausgabe Rheinische Post Geldern
Erscheinungstag Freitag, den 07. November 2014
Seite 9