Bis Ende September 2020 ist der Anstieg der COVID-19 Erkrankungen im Kreis Kleve moderat verlaufen. Am 23. September meldete das Gesundheitsamt 1.091 Infizierte seit Beginn der Pandemie Anfang März dieses Jahres. Die Inzidenzzahl (Zahl der Neuerkrankungen in einer Woche) lag zu diesem Zeitpunkt bei 8,0. Nur einen Monat später, am 22. Oktober, stehen wir kreisweit bei 1.464 Infizierten (+35%), und die Inzidenzzahl ist auf 53,4 gestiegen.
Eine besorgniserregende Entwicklung, die den Landrat dazu zwingt, für den Kreis die Gefährdungsstufe 2 auszurufen. Das bringt weitere Einschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens mit sich. Die wesentlichen Inhalte der vom Kreis Kleve erlassenen Allgemeinverfügung sind:
1. In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Gruppen von höchstens 5 Personen treffen (Ausnahme sind z.B. Familien).
2. An privaten Festen aus herausragendem Anlass (z.B. Hochzeiten) dürfen höchstens 10 Personen teilnehmen.
3. Es gilt eine Sperrstunde für Gastronomiebetriebe zwischen 23 und 6 Uhr. In diesem Zeitraum dürfen darüber hinaus keine alkoholischen Getränke verkauft werden.
4. Bei Innen- und Außenveranstaltungen gilt grundsätzlich eine Höchstgrenze von 100 Personen.
5. Der Mund-/Nasenschutz muss bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen auch am Sitz- oder Stehplatz getragen werden.
Die o.a. Regelungen sowie die der Coronaschutzverordnung gelten zwar nur für den öffentlichen Raum, da für die Privatsphäre ein hoher Grundrechtsschutz besteht. Ich appelliere jedoch dringend an sie alle, die Regelung auch im privaten Bereich zu beachten und beispielsweise die Kontakte zu anderen Personen zu reduzieren.
Noch können wir uns im Kreis Kleve und auch hier in Kerken relativ frei bewegen und müssen verhältnismäßig wenig Einschränkungen hinnehmen. In anderen Bundesländern bzw. Landesteilen gelten hingegen deutlich drastischere Reglen bis hin zu Aussgangssperren.
Wenn wir den Betrieb von Kindertagesstätten, von Schulen, von Gastronomiebetrieben u.v.a. Einrichtungen des öffentlichen Lebens aufrecht erhalten wollen, müssen wir der Bedrohung mit noch mehr Disziplin, Rücksichtnahme und Verzicht begegnen. So schwer es uns im Einzelfall vielleicht auch fällt; nur so haben wir eine Chance, unser gewohntes Leben möglichst schnell zurückzubekommen.
Ich zähle auf sie alle, auf ihre Solidarität und ihr Verantwortungsbewußtsein.
Bitte bleiben Sie vorsichtig, aber auch zuversichtlich und vor allem gesund!
Herzliche Grüße
Ihr Bürgermeister,
Dirk Möcking