Corona hat unser aller Leben fest im Griff, und das nun schon seit fast einem Jahr. Von den vielen Einschränkungen fallen mir der Verzicht auf Treffen mit Freunden und guten Bekannten und besonders die eingeschränkten Kontakte zur eigenen Familie am schwersten. Zur Weihnachtszeit und zum anstehenden Jahreswechsel möchte ich Ihnen daher zumindest auf diesem Weg einige Grußworte zukommen lassen.
Renaissance der Stille
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Corona hat unser aller Leben fest im Griff, und das nun schon seit fast einem Jahr.
Von den vielen Einschränkungen, die in dieser Zeit hingenommen werden mussten und immer noch hinzunehmen sind, sind mir der Verzicht auf die Treffen mit Freunden und guten Bekannten und besonders die eingeschränkten Kontakte zur eigenen Familie am schwersten gefallen.
Mir ist aber auch klar, dass viele Menschen in dieser Krise deutlich größere Opfer bringen mussten, und ich denke an diejenigen, die in Seniorenheimen ihre Tochter oder ihren Sohn nicht empfangen konnten oder an solche, deren Angehörige im Krankenhaus lagen und die sie nicht besuchen durften. Manche von uns haben durch diese schreckliche Krankheit sogar liebe Menschen, Freunde oder Bekannte verloren. Ihnen sollte unser besonderes Mitgefühl gelten.
Wie so viele Dinge in unserem Leben, so hat aber auch die Corona-Pandemie zwei Seiten. Das Virus und die vom Staat in diesem Zusammenhang verhängten Lockdowns haben uns gezwungen, unsere Lebensgewohnheiten zu ändern. Darüber nachzudenken, wie wir uns und unsere Mitmenschen am besten schützen können vor einer Ansteckung.
Homeoffice erlebte einen plötzlichen ungeahnten Aufschwung und wird auch zukünftig ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil einer neuen Arbeitswelt sein. Video-Meetings ersetzten Präsenzkonferenzen und boten auch für private Treffen und den virtuellen Austausch eine gute Plattform.
In Familien wurde mehr miteinander gespielt, es wurde mehr gelesen, gepuzzelt, gerätselt, Filme miteinander gesehen.
Wenige Konferenzen, weniger Reisen, weniger Autoverkehr, weniger Kontakte – das alles führte zu einer Entschleunigung unseres Lebens, zu einer Renaissance der Stille, zu mehr Ruhe, mehr Besinnung auf das wichtige und wesentliche in unserem Leben.
Aber auch unser Heimatplanet, die Erde, hat von der Pandemie und der uns dadurch aufgezwungenen Enthaltsamkeit profitiert, denn der Ausstoß an klimaschädlichen CO²-Emmissionen ist deutlich zurückgegangen. Einer Studie unter Beteiligung des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung zufolge wurden weltweit mehr als eine Milliarde Tonnen weniger CO² in die Atmosphäre gepustet als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
In einer Karikatur, die ich kürzlich entdeckt habe, steht die Erde - mit Pflastern im Gesicht und einem verbunden Arm - neben einem Corona-Virus. „Danke für die Pause“, sagt die Erde seufzend. Worauf das Virus antwortet: „Glaubst du, sie haben es begriffen?“
Wie nachhaltig und ernsthaft wir an der Regeneration und Erhaltung unseres Planeten in der Nach-Corona-Zeit arbeiten, muss sich dann zeigen. Die Notwendigkeit aber ist unbestritten und unser Handeln hierfür alternativlos.
„Wenn die Familie beisammensitzt, ist die Seele an ihrem Platz.“
Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass wir im Sinne dieser russischen Lebensweisheit möglichst bald wieder im Kreise unserer Lieben beisammensitzen und das Miteinander in gewohnter Art und Weise unbeschwert genießen können.
Ihnen allen ein friedvolles Weihnachtsfest und von Herzen alles Gute für 2021!
Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Mit weihnachtlichen Grüßen
Ihr Bürgermeister
Dirk Möcking