Nach Fertigstellung des 1. Bauabschnitts im neuen Wohngebiet Aldekerk-Süd, ist im Mai 2022 mit der Verabschiedung des Bebauungsplanes durch den Rat der nächste Schritt für eine weitere Bebauung erfolgt. Lesen Sie hierzu einen Pressebericht der Rheinischen Post Gelderland.
Gromansfeld bekommt einen weiteren Bauabschnitt
Das wird Aldekerks neues Baugebiet
Das Gromansfeld in Aldekerk wird Neubaugebiet. Aktuell gibt es schon 300 Interessenten. Foto: Friedhelm Essers
Aldekerk. Mit dem städtebaulichen Konzept wurde jetzt eine politische Hürde genommen, das Bebauungsplanverfahren kann weitergehen. Im nächsten Jahr könnte mit der Vermarktung für die Flächen im Gromansfeld begonnen werden.
Von Dirk Möwius
Die Warteliste ist schon lang. Gut 300 Interessenten würden Stand heute gern ein Grundstück im neuen Baugebiet in Aldekerk kaufen. Doch noch wird es dauern, bis die Bagger anrollen. Mit dem städtebaulichen Konzept wurde jetzt eine politische Hürde genommen, das Bebauungsplanverfahren kann weitergehen. Im nächsten Jahr könnte dann mit der Vermarktung für die Flächen im Gromansfeld (2. Bauabschnitt) begonnen werden.
Aldekerk wird mit dem neuen Bereich, der sich zwischen Gromansfeld und Ackermannsfeld einfügt, noch einmal deutlich wachsen: Elf Mehrfamilienhäuser sind dort geplant, 77 Einfamilienwohnhäuser und drei Doppelhaushälften. Außerdem sieht das Konzept des Planungsbüros Lange aus Moers in der Mitte des Baugebiets einen neuen Kindergarten vor. Die Grundstücksfläche ist 3660 Quadratmeter groß. Dort sind 20 Parkplätze vorgesehen.
Mehr Einwohner, das wird auch mehr Verkehr für Aldekerk bedeuten: Das Büro Brilon, Bondzio, Weiser GmbH aus Bochum untersuchte die Folgen für die bisherigen Straßen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass nach den Modellen alles unter den Durchschnittswerten bleibt, also keine besondere Belastung entsteht. Wünschenswert wäre aus Sicht des Gutachters wie der Gemeindeverwaltung eine eigene Anbindung des Baugebiets an die Kempener Landstraße (L 362). Doch das ist fraglich bis unwahrscheinlich. Die Gemeinde soll aber zumindest darauf hinwirken, dass es in der Bauphase eine Verbindung gibt, damit Lkw nicht durch die Wohnstraßen der beiden „alten“ Neubaugebiete fahren müssen.
Auch die vielen Autos wollen untergebracht werden: Im Konzept sind 144 öffentliche Parkplätze vorgesehen. Die privaten Stellplätze sind auf den eigenen Grundstücken nachzuweisen.
Im Verfahren, dass jetzt mit der Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden weitergeht, ist noch einiges zu klären. Etwas die Frage, wer dort bevorzugt bauen soll? Bisher gab es in Kerken keine Beschränkungen, einige Nachbarkommunen haben mittlerweile Punktsysteme eingeführt. So gibt es Möglichkeiten, dass Familien mit Kindern oder behinderte Menschen bessere Chancen haben, ein Grundstück zu bekommen. Man kann auch Menschen bevorzugen, die bereits in Aldekerk leben oder die sich ehrenamtlich in Vereinen engagieren. Diese Diskussion muss der Kerkener Rat noch führen.
Eher neu ist auch die Frage, ob eine Versorgung mit Nahwärme noch zeitgemäß ist, wenn sie auf Erdgas basiert. Nach Stand der Dinge soll in Aldekerk soll Biomethan verwendet werden. Erdgasleitungen wird man sowieso nicht bauen, aber es gebe auch die Möglichkeit, allen Bauherren eine autarke Versorgung mit erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Oder man könnte Solaranlagen verpflichtend vorschreiben.
In Kerken ist auch die Frage noch offen, wer am Ende für die Vermarktung zuständig sein wird. Die Gemeindeverwaltung selbst wird das nicht stemmen können und wollen. Zuletzt war die Voba Wohnbau GmbH in Kerken zum Zuge gekommen, aber für das große Neubaugebiet in Aldekerk wird es zunächst eine Ausschreibung geben, um den richtigen Dienstleister zu finden.
Quelle:
Rheinische Post Verlagsgesellschaft
Ausgabe Gelderland
25. Mai 2022