Nach dem Wechsel des langjährigen Wehrleiters Theo Cuypers in die Altersabteilung rückte Oliver Käfer als neuer Feuerwehrchef nach und übernahm im April 2013 offiziell die Führungsverantwortung für die etwa 140 Wehrmänner und -frauen. Der 36-jährige Ehemann und zweifache Familienvater begeistert sich von Kindheit an für das Feuerwehrwesen und ist seit 1995 bei der Freiwilligen Feuerwehr Kerken engagiert.
Kerkens Feuerwehr hat einen neuen Chef
Gemeindebrandinspektor Oliver Käfer trägt seit wenigen Wochen die Verantwortung für 140 aktive Wehrmänner in der Gemeinde. Auch im Rathaus in Nieukerk kümmert er sich dienstlich unter anderem um die heimischen Blauröcke.
VON STEFAN KRIEGEL
Kerken Mit diesem Problem steht Oliver Käfer nicht alleine. Wie soll ich ausreichend Personal bekommen, um tagsüber Brände effektiv bekämpfen und bei Unfällen schnell helfen zu können? Käfer ist seit wenigen Wochen neuer Wehrführer in Kerken.
„Nachts habe ich mit meinen 140 Mitgliedern in den Löschzügen und -gruppen keine Probleme“, berichtet der gebürtige Aachener, der in Nieukerk die Grundschule besuchte. Doch tagsüber, wenn viele Pendler auswärts arbeiten, gebe es Probleme. In Nieukerk sei die Situation mit zehn bis 15 Personen noch erträglich, in Aldekerk stünden teilweise zu bestimmten Zeiten jedoch nur vier Feuerwehrmitglieder tagsüber zur Verfügung. Das bedeutet, dass bei Einsätzen an Wochentagen gleichzeitig immer die Löschzüge Nieukerk und Aldekerk alarmiert werden. Bei Bedarf werden dann auch die verschiedenen Löschgruppen hinzugerufen.
Auch Mitglieder benachbarter Wehren, die in der Gemeinde Kerken arbeiten, helfen dem 36-jährigen Ehemann und Vater von zwei Kindern nicht richtig weiter. „Auf unserem Bauhof arbeitet ein Mitglied des Löschzugs Herongen“, berichtet der Krimifan. Das sei zwar zahlenmäßig nicht besonders viel. Da es sich bei dem Mitarbeiter jedoch um eine Führungskraft handelt, ist Oliver Käfer für die Hilfe sehr dankbar.
Der Kerkener Feuerwehrchef könnte sich beispielsweise vorstellen, dass sich verstärkt auch Frauen in der Wehr engagieren. „Drei Kerkenerinnen sind bei uns bereits Mitglied. Ich würde mich über mehr Frauen bei uns sehr freuen“, macht der Verwaltungsmitarbeiter deutlich. Alle Interessenten können sich bei ihm im Rathaus unter Telefon 02833 922177 melden.
Der Wehrführer schwärmt bereits seit jungen Jahren für die Feuerwehr. Ich bin in der Nähe des Feuerwehrgerätehauses in Nieukerk groß geworden“, blickt der begeisterte Radfahrer zurück. Da habe er jeden Alarm mitbekommen. So sei ihm die heimische Wehr ins Blut übergegangen.
Zur Feuerwehr kam er dann am 6. Januar 1995. Nach Grundschule in Nieukerk und Besuch der städtischen Realschule in Geldern war Oliver Käfer damals gerade in der Ausbildung zum Bauzeichner in einem Ingenieurbüro in Wachtendonk. Nach erfolgreichem Abschluss blieb er bei dem Büro noch wenige Jahre, um dann zur Gemeinde Kerken zu wechseln, wo er sich zum Bautechniker fortbildete. Im Rathaus der Gemeinde Kerken ist er unter anderem auch für die Feuerwehr zuständig.
Obwohl er somit Mitgliedern des Rates und der Verwaltung als Fachmann der Wehr bekannt war, sieht Oliver Käfer es als eine besondere Auszeichnung an, Anfang des Jahres zum Gemeindebrandmeister gewählt worden zu sein. Auch mit der Ausstattung der Wehr ist der Chef grundsätzlich zufrieden. „Nach dem Brandschutzbedarfsplan werden die notwendigen Dinge angeschafft“, erklärt der beim TV Geldern aktive Volleyballer.
Nachdem gerade erst das Feuerwehrgerätehaus in Nieukerk umfangreich erweitert wurde und heute schon eine breite Zustimmung findet, wurde nun auch noch ein neues Hilfeleistungs- Löschfahrzeug ausgeschrieben, das wohl nächstes Jahr geliefert wird. „Das wird die Gemeinde im kommenden Jahr etwa 340 000 Euro kosten“, wirft der geprüfte Gemeindebrandinspektor einen Blick in die Zukunft.
Publikation | Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH |
Lokalausgabe | Rheinische Post Geldern |
Erscheinungstag | Dienstag, den 27. August 2013 |
Seite | 14 |